20151229

ZWISCHEN DEN JAHREN

"Tried to climb on, countryside activities. And we're walking, a woman and her dog look away. Nod at the locals, knowing that we're not going to stay." - Kakkmaddafakka

So klettern wir alle bergauf, egal, ob Andere es bemerken oder beachten, und kommen irgendwann irgendwo an. Das Leben steht nie still.

Im Moment stehe auch ich nie still. 15 Wochen sind vergangen, ich belaste das operierte Bein mit 50 kg und würde die Gehhilfen jetzt wirklich (sehr sehr sehr) gerne loswerden. Aber es sind ja nur noch ein bis zwei Wochen. Die werde ich wohl noch gerade durchhalten. Ich kann nur immer wieder sagen: Sobald man weiß, dass man mehr kann, als eigentlich erlaubt ist, wird man unglaublich ungeduldig und sich selbst zurückzuhalten ist gar nicht so einfach. Deshalb mache ich natürlich trotzdem ab und zu mal ein, zwei Schritte ohne Krücken. So lange das keine Schmerzen bereitet, sollte es doch nicht allzu schlimm sein - es fühlt sich einfach so nach Freiheit an.
Nebenbei mache ich immer fleißig meine Übungen von der Krankengymnastik und sehne mir jeden Tag mehr ein paar Muskeln am Bein herbei. Das gute Stück sieht leider aus, wie ein Streichholz - NICHT SCHÖN.

Genau so wenig, wie das Leben still steht, steht auch die Zeit nie still (ein hoch auf die Logik an dieser Stelle). Weihnachten ist schon wieder vorbei und 2016 steht vor der Tür. Wie schnell vergeht die Zeit bitte? Bei mir ist irgendwie noch Oktober. ABER: Das nächste Jahr kann nur besser werden, so fast ohne Krücken, hoffentlich ganz ohne Schmerzen und mit mehr Beschäftigung! Ich freu mich!

Meine momentane Beschäftigung: Zimmer einrichten. 
Oder zumindest versuchen einzurichten.
Bis nächstes Jahr!

20151222

DER COUNTDOWN LÄUFT

"Ich find' das immer so klugscheißermäßig mit vorangestellten Zitaten. Jeder Depp meint ja, wenn er vorneweg Oscar Wilde, Brecht oder Kafka zitiert, dann wir's gleich Literatur, was er da verbricht." - Marc-Uwe Kling

Dem Hörbuch, aus dem dieses wunderbare Zitat stammt, gebe ich mich jetzt seit 14 Wochen jeden Abend hin. Vierzehn Wochen, ich kann fast nicht glauben, dass die OP schon vor so langer Zeit war. Ich bin jetzt bei 40 kg Belastung angekommen und in zwei bis drei Wochen bin ich endlich die Krücken los! Ich freue mich so!
Vor allem, nachdem ich gestern zum Bett gelaufen bin - in einer Hand beide Gehhilfen, in der Anderen mein paar Schuhe - und gemerkt habe: Deike, du bist gerade auf zwei Beinen gelaufen, OHNE Krücken, da fehlt was?! Ich kann es echt nicht abwarten, die Dinger bald, nach insgesamt dreieinhalb Monaten, in die Ecke zu stellen.

Das erste Mal Krankengymnastik bestand nur aus Massage, morgen geht es dann mit den ersten Übungen los. Ich würde mich schon freuen, wenn meine Muskeln mal wieder auftauchen.

Ansonsten komme ich wirklich gut zurecht. Man gewöhnt sich so an die Gehhilfen, dass auch ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt oder ein paar Stunden in der Innenstadt kein Problem sind. (Ohne wäre es natürlich trotzdem schöner :b.) 




An dieser Stelle wünsche ich allen ein schönes Weihnachtsfest!

20151208

12 - WOCHEN - KONTROLLE

"Wannst von allein stehst, kannst von allein geh'n" - Wanda

Und wenn du erstmal 20 kg belasten darfst, dann kann es nur noch vorwärts gehen.
Was für ein Gefühl, gestern war ich zur 12-Wochen-Kontrolle in Dortmund und - tadaa - meine Knochen wachsen doch tatsächlich zusammen. Der Arzt hier hatte mir, durch sein Erwähnen einer möglichen Pseudoarthrose, ja doch ein bisschen Angst gemacht. Die war dann aber wohl glücklicherweise unbegründet.
Da die Hüfte nun also gut verheilt und ich mit der Hüftdysplasie so schnell hoffentlich keine Probleme haben werde, darf ich meine Aktivität jetzt steigern.
Das heißt: Pro Woche dürfen zehn Kilo mehr belastet werden (sich erstmal zu trauen 20 kg Gewicht auf das Bein zu verlagern war gestern doch eine ziemliche Überwindung, aber schön ist es), ich darf ab jetzt mit der Krankengymnastik anfangen, die Thrombosespritzen dürfen weg UND ich darf auf dem Bauch schlafen! Das ist echt das Beste. Wenn es geht sogar mit angewinkeltem Bein. Die Nächte sind gerettet.
Meinen Unterschenkel, oder vielmehr ein Bild davon, will mein Operateur zwar in zwei Monaten noch mal sehen, um sicherzugehen, dass auch der dann zusammengewachsen ist und ich mit richtigem Sport anfangen kann.

Der Weg nach Dortmund und zurück war auch kein Problem mehr. Das Bein war, nachdem ich neun Stunden auf den Beinen war, zwar ein bisschen angeschwollen, davon merke ich aber schon jetzt nichts mehr.

Ja, ich muss sagen, hier ist jemand wirklich glücklich. Ich kann es kaum erwarten in fünf Wochen auf vollem Körpergewicht zu sein und in sechs Wochen das erste mal die Krücken in die Ecke zu schmeißen!

Ganz liebe Grüße,
Deike